Ich befasse mich in diesem Artikel nur mit Hunden. Sie sind nunmal der Schwerpunkt meiner täglichen Arbeit. Doch es sollte uns allen bewusst sein, dass jedes Tier, vor allem die Säugetiere, traumatische Erlebnisse erfahren und abspeichern. Sie können sich dadurch in ihrem Verhalten und in ihren körperlichen Strukturen verändern. Dass auch Tiere Emotionen empfinden, ganz ähnlich den unseren, ist auch kein Geheimnis mehr. Umso schlimmer, dass der Mensch noch immer unschuldigen anderen Individuen, egal ob Mensch oder Tier, so furchtbare Dinge antun kann, dass sich Traumata herausbilden.
In meiner täglichen Arbeit mit den Hunden lerne ich nicht so selten Hunde mit den verschiedensten traumatischen Erlebnisse kennen. Man könnte meinen, es handele sich vorwiegend um Hunde aus dem Tierschutz, Ausland oder Deutschland, egal. In der Mehrzahl ist das vermutlich auch so. Aber vereinzelt ist auch ein Hund dabei, der ein umsorgtes Leben in einem guten Zuhause hat und geliebt wird. Hier reicht beispielsweise ein Unfall aus, um für ein dickes Trauma zu sorgen.
Die Hunde zeigen in der Regel alle diverse Verhaltensauffälligkeiten. Emotionen wie Angst oder Skepsis, aber auch Drohverhalten oder Angriffsstrategien können vorherrschend sein. Allein schon die fehlende Umwelt- und Artgenossengewöhnung, auch Sozialisierung genannt, in den ersten 3 Monaten ist prägend für viele Hunde. Sicherlich lässt sich einiges im Nachhinein noch trainieren. Aber die grundlegende Prägephase mit ihren strukturellen und verhaltensformenden Einflüssen auf den gesamten Organismus, vor allem aber auch auf das Gehirn, sind meiner Meinung nach nicht 1:1 nachholbar.
Eine persönliche Geschichte: Als ich 2011 den ersten Kontakt zu meiner Seelenhündin Anna hatte, war ich Spaziergängerin im Tierheim. Eines der unzähligen Tierheime, die mit den ausländischen Tierheimen zusammenarbeiten. Spanien in diesem Fall. Anna´s Vorgeschichte war nicht genau bekannt, sie wurde als Welpe mit ihren Geschwistern im spanischen Tierheim abgegeben. Wie alt sie war, ob sie Kontakt zur Mutterhündin hatte, ob sie in eine Familie hineingeboren wurde - unklar.
Ich sollte damals mit ihr spazieren gehen. Am Zwinger war sie mutig, hat sich mit ihrem Zwingerkumpel aufgestellt und die Menschen verbellt. Doch kaum wurde sie mir gebracht, war sie nicht wiederzuerkennen: Klein, in sich zusammengesunken, aufgezogener Rücken, angeklappte Ohren, Rute bis zum Bauchnabel eingeklemmt. Mit viel gutem Zureden schafften wir es aus dem Tierheimgelände heraus. Doch nur um festzustellen, dass alles, wirklich alles in dieser Welt schrecklich beängstigend war: Der Wind, der durch die Bäume strich, Fahrradfahrer, Fußgänger, Kinder auf Rollern, Plastiktüten im Wind... einfach alles. Wir schafften es mit Ach und Krach ein paar Meter voran, dann habe ich einfach nur an Ort und Stelle pausiert, bevor wir irgendwann rumdrehten. Im Laufe unseres Kennenlernens zeigte sich dann auch noch eine ausgeprägte Angst vor Männern, wie leider bei sehr vielen Auslandstierschutzhunden, eine gewisse Geräuschempfindlichkeit und einiges mehr. Mir brach das Herz und für mich stand fest, dass Anna somit zu mir gehörte. Ich fühlte mich verantwortlich und wollte ihr aus diesem furchtbaren Zustand heraushelfen. Am Ende unseres gemeinsamen Weges können wir stolz auf uns zurückblicken und auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Aber es war sicherlich kein leichter Weg.
Ich behaupte, dass diese noch immer sehr lebhafte Auslandstierschutzkultur nicht für jeden Hund der richtige Weg ist. Viele Hunde werden in Familien oder an Menschen vermittelt, die ihnen und ihren traumatisch bedingten Verhaltensweisen nicht gerecht werden können oder wollen. Sie sollen in unserer schnelllebigen Gesellschaft funktionieren: Flanieren in der übervollen Altstadtmenschenmengen, ein Besuch auf dem Jahrmarkt, ewig langes Alleinbleiben, gezwungene Sozialkontakte zu "der will doch nur spielen"-Hunden, maßlose Überforderung durch ständige "Bespaßung" und bitte nicht das vorbeirennende Kind anbellen, weil sich erschrecken ist dem Hund nicht gestattet.
Nein, ich schere sie nicht alle über einen Kamm. Es gibt auch die Tierschutzorganisationen, die sich wirklich verantwortungsbewusst um ihre Schützlinge kümmern. Kein Vermitteln um des Vermittelns willen. Mit Sach- und Fachverstand vermitteln, den Ansprüchen des Hundes entsprechend. An Menschen, die Zeit haben, sich um diese Trauma-Hunde zu kümmern, die ihnen die Ruhe und die Freiheit lassen, ihren Fähigkeiten entsprechend anzukommen in diesem anderen Leben, sich zu gewöhnen, sich zu entdecken, sich zu entwickeln. Kein Agility nur weil es trendy ist, obwohl der Hund weder Freude daran hat noch körperlich geeignet ist. An Menschen, die auch bereit sind, sich mit Fachmenschen zusammenzusetzen und sich mehr Wissen über das Wesen Hund anzueignen.
Auch bei uns in der Physiotherapie / Osteopathie bekommen diese Hunde Zeit und Freiraum. Es sind nun mal nicht alle Berührungen möglich, so wie sie ein behütet aufgewachsener Welpe idealerweise mit medical training Erfahrung schon kennenlernen durfte und zulassen kann. Umso erfüllender ist die Erfahrung, wenn sich der Hund öffnet, Vertrauen aufbaut und neue Dinge zulassen kann, entspannen kann während der Behandlung. Wirklich traumhaft!
Nun zeigen sich Traumata aber nicht nur in verschiedenen Verhaltensweisen. Auch die körperlichen Strukturen - das Bindegewebe, die Muskeln und Faszien - verändern sich. Die Muskelspannung ist bei Trauma-Hunden oft grundsätzlich höher als bei Nicht-Trauma-Hunden. Bewegungen sind eingeschränkt, es kommt zu Veränderungen in der Körperstatik und -dynamik. Oft wirkt es, als hätten diese Hunde eine Mauer um sich gezogen, die nicht nur Schaden abwenden soll, sondern leider auch die guten, wohltuenden Dinge nicht durchlässt. Energetische Blockaden, mentale Riegel vor dem Gehirn, erhöhte Grundspannung als Schutzmechanismen. Es geht den Hunden wie den Tieren wie den Menschen.
Umso dankbarer bin ich nun, dass ich in der Entwicklung meiner Praxis so viele wertvolle Werkzeuge entdeckt habe, mit denen ich den besonderen Hunden Besonderes zukommen lassen kann. Als Beispiel sei die BICOM Bioresonanz genannt. Einige ihrer wirklich herausragenden Einsatzgebiete in meiner Praxis sind das Lösen von energetischen und strukturellen Blockaden, die unterstützende Aufarbeitung von Traumata, die Möglichkeit der energetischen Stabilisierung und die sanfte Regulation des vegetativen Nervensystems, dem Teil des Nervensystems, der für Kampf-oder-Flucht, für Anspannung vs. Entspannung, für Glückshormone vs. Adrenalin zuständig ist.
Die Erfahrung zeigt (und begeistert mich immer wieder), dass es immens hilfreich ist, Hunde mit traumatischen Erlebnisse zunächst über die BICOM Bioresonanz zu stabilisieren, zu harmonisieren, zu deblockieren. Alles, was im Anschluss an strukturellen Einflüssen über die Physiotherapie / Osteopathie an den Hund gelangt, wird besser aufgenommen, wirkt schneller und nachhaltiger.
Und es ist immer wieder zum Dahinschmelzen, wenn sich introvertierte, fast permanent unter Anspannung stehende Hunde auf der Bioresonanzmatte ablegen, durchschnaufen, den Kopf ablegen und sogar die Augen schließen können. Wenn all ihr Leid und ihr Elend von ihnen abfließen kann... in diesem Moment geht mir mein Herz auf. Und deshalb arbeite ich aus Überzeugung mit dieser Methode!
Alle Details zur BICOM Bioresonanzmethode finden sich hier auf der Homepage. Für Fragen bin ich immer erreichbar. Danke für die Aufmerksamkeit und das Interesse an diesem Thema!
Sandra von SanaVet
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